In der Rede Ursula von der Leyens zur Lage der Union am 16. September ging neben einem verschärften Klimaziel eine andere wichtige Ankündigung unter. Die Kommissionspräsidentin sagte:
„Wir in Europa wollen ein Regelwerk, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Die Kommission wird im nächsten Jahr ein entsprechendes Gesetz vorschlagen. Dazu gehört auch die Kontrolle über unsere persönlichen Daten, die wir heute viel zu selten haben. Jedes Mal, wenn eine Website uns aufgefordert, eine neue digitale Identität zu erstellen oder uns bequem über eine große Plattform anzumelden, haben wir in Wirklichkeit keine Ahnung, was mit unseren Daten geschieht. Aus diesem Grund wird die Kommission demnächst eine sichere europäische digitale Identität vorschlagen. Eine, der wir vertrauen und die Bürgerinnen und Bürger überall in Europa nutzen können, um alles zu tun, vom Steuern zahlen bis hin zum Fahrrad mieten. Eine Technologie, bei der wir selbst kontrollieren können, welche Daten ausgetauscht und wie sie verwendet werden.“
Man muss zwischen den Zeilen lesen, um den perfiden Plan zu entschlüsseln. „Dateneigentum“, hier ausgedrückt als „eine Technologie bei der wir selbst kontrollieren können, welche Daten ausgetauscht und wie sie verwendet werden“, ist ein Trick, um den europäischen Datenschutz durch die Vortäuschung von Freiwilligkeit auszuhebeln.
Das hat man sich von den Cookie- und AGB-Einwilligungen der digitalen Anbieter abgeschaut. Keiner liest sie, und wenn sie doch einer liest, hat er keine andere Möglichkeit, als zuzustimmen, oder auf den Dienst zu verzichten. Wenn die Marktführer in einem Segment großzügige Datenübergabe verlangen, hat man keine Chance als zuzustimmen. Der Verlust einer versprengten, einzelnen Kundin, die Widerspruch einlegt, ist immer zu verschmerzen.
Um so mehr gilt das natürlich, wenn man etwas von der öffentlichen Verwaltung haben will.
Das Konzept dahinter haben sich die US-Homeland Security zusammen mit Accenture und Weltwirtschaftsforum unter dem Namen „The Known Traveller Digital Identity-Program“ ausgedacht. Ich habe mehrmals darüber geschrieben. Dabei ging es um Einreisekontrollen an Flughäfen, ein Feld wo besonders offensichtlich ist, wie vorgetäuscht und vorläufig die Freiwilligkeit der Datenherausgabe ist. Aber von Anfang an gehörte zum Plan die Ausweitung auf viele andere Anwendungsgebiete.
Das Konzept einheitlicher digitaler Identitäten für die Einwohner möglichst großer Weltregionen oder zumindest für alles was innerhalb eines Staates passiert, wird von einer Initiative namens ID2020 vorangetrieben.
Das Interessante an der einheitlichen digitalen Identität für die multinationalen IT-Konzerne, die amerikanischen und die sonstigen Geheimdienste und Polizeibehörden ist die indirekte Schaffung zentraler nationaler oder gar übernationaler Datenbanken, in denen jegliches Handeln aller Einwohner registriert und gespeichert wird. Und alle dort Gespeicherten sind problemlos und verwechslungsfrei identifizierbar. Auch beim Zusammenfügen der Daten zu Dossiers über die Bürger kommen keine Verwechslungen mehr vor.
Zwar sind für die großen Geheimdienste, Plattformen und Datenaggregatoren schon heute Unmengen Daten über fast jeden verfügbar. Diese sind jedoch wegen der vielen unterschiedlichen Formate in denen die Daten vorliegen und der manchmal ungenauen Identifizierung nur begrenzt automatisiert analysierbar. Die einheitliche digitale Identität wäre da ein riesiger Überwachungsfortschritt.
Als weiteres Element, von den gleichen Gruppen und Institutionen vorangetrieben, kommt die biometrische Unterlegung hinzu. Man muss sich mit Fingerabdruck, Iris-Scan oder Gesichtserkennung identifizieren, wenn man ein Gerät oder eine Plattform nutzt. Auf diese Weise schalten die Überwacher die Möglichkeit weitgehend aus, dass Geräte, die einem bestimmten Menschen zugeordnet wurden, von mehreren und den falschen Menschen genutzt werden.
Mit ihrem Plan zur einheitlichen digitalen Identität tritt die EU-Kommission in die Fußstapfen der autokratischen Regierung Indiens, die mit viel US-Unterstützung eine solche einheitliche biometrisch unterlegte Identität für alle 1,5 Milliarden Inder namens Aadhaar geschaffen hat. Das System hat sich als ein Datenschutzhorror herausgestellt.
Parallel zur einheitlichen digitalen Identität verfolgt die <link demokratieplattform beitrag spahn-und-die-roadmap-der-eu-zum-digitalen-impfausweis _blank>EU-Kommission ihre Roadmap zum einheitlichen digitalen Impfausweis weiter.
Auch wenn man keinen gesetzlichen Impfzwang einführt, wie uns das hoch und heilig versprochen wurde, ist absehbar, dass dann alle, die noch in ein Theater oder über eine Grenze oder vielleicht sogar in eine Kneipe oder an den Arbeitsplatz wollen, sich impfen lassen müssen.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog von Norbert Häring. Vielen Dank für die Erlaubnis, diesen übernehmen zu dürfen!
Kommentare
Wenn ich den ersten Satz schon lesen, gehe ich an die Decke: "Wir in Europa wollen ein Regelwerk, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt." Wer ist "Wir", und den Menschen in den Mittelpunkt stellen, an den Mumpitz glaube doch kein Mensch mehr. Und "Kontrolle über unsere eigenen Daten": Wann hatten wir die zuletzt??? Anfang 2000, siehe Google und das nette Buch von Frau S. Zuboff, "Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus". "Eine Technologie, bei der wir selbst kontrollieren können, welche Daten ausgetauscht und wie sie verwendet werden." Und hier in dem Satz hat das "Wir" wieder eine subtile Bedeutung, damit sind NICHT die Einwohner der EU gemeint, sondern wohl eher die, die unsere Daten zur Überwachung brauchen und dazu uns personalisierte Werbung zu senden. "Schöne neue Welt" und 1984 lassen Grüßen. Das wird ja ein Alptraum. Wo soll man da noch hin? Aber vielleicht bekommt die Menschheit ja nur das, was sie verdient oder auch möchte. Wer nicht denken will, der folgt einfach. Wir (Moment: wenn meine ich denn jetzt mit "Wir"?) sind einfach noch nicht so weit, dass wir uns selber bestimmen können, naj früher mit Hardskills, heute eben mit Softskills.
Die besten Grüße , bitte machen sie alle weiter so auf dieser Plattform, hier hatte ich schon so einige Erkenntnisse
Deshalb hat man sie dorthin gesetzt, gewählt wurde sie ja nicht.
übersetzt heisst dass: Dann MUSS jeder, ob er will oder nicht.
Wir landen wohl in der Hölle. Manchmal wünsche ich mir so zu sein wie die, die gerade ihre Einkaufswägen desinfizieren, danach Netflix schauen und Chips essen. Ich glaube, sie leben irgendwie besser:-(
Danke an Ihre stets sehr informative Arbeit.
Der erste Satz von ihr oben zitierte sollte besser lauten:
„Wir in Europa wollen ein Regelwerk, das den Macht-Menschen in den Mittelpunkt stellt."
Und sicher einer Person zuzuordnen ist sie nur, wenn auch die Person "eindeutige biometrische Merkmale" hat, vielleicht einen (implantierten) Chip.
Ab wann werden dann Neugeborene gechipt? 2025?
Und "auf die Straße gehen" (also demonstrieren) wird jetzt ab Oktober durch die neuen Coronaregeln (Lockdown 2?) unterbunden, siehe als Blaupause Australien.
Wann begreifen eigentlich die Menschen was hier passiert?
Eine gigantische Umstrukturierung des Wirtschafts- und Gesellschaftswesens, eine "Neue Weltordnung", die auch bereits seit 20 Jahren offen propagiert wird - es hört nur niemand zu.
Aus der Geschichte lernen?
Mitnichten, wer "Mein Kampf" gelesen hatte, wusste was kommt, wer "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten" hörte, wusste auch was passieren wird. Doch es sind zu wenige, die das tun, und sie haben nicht die Macht etwas zu verhindern oder zu verändern.
Und die Machteliten scheuen sich nicht, ihre Pläne offen zu verkünden - natürlich nicht in ARD, ZDF oder BILD-Zeitung.
Bleibt uns gerade noch ServusTV oder das Internet, und sicher nicht mehr lange. ServusTV werden die Senderechte entzogen, das Internet wird kontrolliert (siehe China) - "Schöne neue Welt"
Die eigene Machtlosigkeit ist frustrierend
"Dazu gehört auch die Kontrolle über unsere persönlichen Daten, die wir heute viel zu selten haben."
"Eine Technologie, bei der wir selbst kontrollieren können, welche Daten ausgetauscht und wie sie verwendet werden.“
Wir sind mittlerweile mind. 10 % in Deutschland, die erwacht sind, und je schlimmer es wird, desto mehr wachen auf.
"DIe halbe Welt sagt: Was kann ich alleine denn tun?" :-))
Ich war und bin ein Fan von informierenden Flyern in Briefkasten, an Fahrzeuge, Plakatwände (sind nicht per Knopfdruck löschbar) usw. -> Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung!
Demonstrationen werden von den Stasimedien nur zur Verunglimpfung und Verbreitung von Falschinformationen genutzt. Der "Normalbürger" wird im schlimmsten Fall noch stärker verschreckt.
Und - der Volkswille hat das Regime noch nie interessiert! Somit sind denen auch Demonstrationen völlig egal. (Artig formuliert!)
Wenn wir nur für ein Jahr auf alles verzichten könnten, was wir nicht unbedingt zum leben brauchen, das wäre die stille Revolution. Nicht auszudenken ;—).
Schönes Wochenende!
ich würde mich sofort anschliessen